Unsere Klimagärten

Artenvielfalt für ein gutes Klima
Biodiversität, also die Vielfalt des Lebens auf der Erde, umfasst Tiere, Pflanzen, Pilze und Mikroorganismen – sowie ihre Lebensräume und Wechselwirkungen. Sie ist nicht nur ein faszinierendes Naturphänomen, sondern spielt eine zentrale Rolle für unsere Ernährung, Gesundheit und das Klima.
Je mehr Arten ein Ökosystem bewohnen, desto stabiler und widerstandsfähiger reagiert es auf Veränderungen – etwa Hitze, Dürre oder Starkregen. Deshalb ist der Erhalt und die Förderung von Biodiversität auch eine wichtige Strategie zur Anpassung an den Klimawandel.
Mit unseren Biodiversitätshotspots, von uns „Klimagärten“ genannt, möchten wir diese Vielfalt fördern: Durch artenreiche Pflanzungen, naturnahe Strukturen und bewusst ausgewählte Lebensräume entstehen Oasen für Insekten, Vögel, Kleintiere – und nicht zuletzt für uns Menschen. Denn wo es summt und blüht, fühlen sich alle wohl.
Mittlerweile haben wir zwei von drei Klimagärten – Forchtenstein und Sigleß – bereits angelegt. Die genauen Standorte und ein paar Eindrücke der Gärten sind durch Klick auf die jeweiligen Buttons abrufbar. Für den Klimagarten in Neudörfl gibt es Standortvorschläge.
Elemente der Klimagärten
In unseren Klimagärten vereinen wir vielfältige Pflanzen und naturnahe Strukturen zu einem bunten Mosaik aus Lebensräumen – für Wildbienen, Vögel, Igel & Co. So entsteht nicht nur ein Rückzugsort für Tiere, sondern auch eine grüne Oase für uns Menschen zum Entdecken, Verweilen und Durchatmen.
🌿 Du möchtest selbst aktiv werden und einen Klimagarten gestalten?
🐝 Du möchtest ein ökologisch wertvolles Wildbienenhotel bauen?
Wir haben hilfreiche Infos, Broschüren und Webseiten für dich gesammelt – übersichtlich sortiert nach den Elementen unserer Klimagärten. Lass dich inspirieren und starte dein eigenes kleines Naturprojekt! 💚
Blumeninsel – blühende Vielfalt für Natur und Mensch

Unsere Blumeninsel vereint drei Elemente: einen farbenfrohen Schmetterlingsgarten, eine artenreiche Wildkräuterwiese und eine Ecke für Frühblüher. Die sorgfältig ausgewählten Pflanzen wie Nachtkerze, Natternkopf, Schafgarbe oder Thymian liefern vom Frühling bis in den Herbst Nahrung für Wildbienen, Schmetterlinge und andere Bestäuber. So entsteht ein lebendiger Lebensraum, der Artenvielfalt fördert und gleichzeitig das Auge erfreut. 🌸🦋🌿
Tipp: Wer selbst eine Blumeninsel anlegen möchte, sollte auf sonnige Standorte, mageren Boden und gebietsheimische Pflanzen achten. Weniger düngen, nicht zu oft mähen – und einfach beobachten, wie die Insektenwelt einzieht.
Gepflanzt wurden:
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Schmetterlingsgarten: Berg-Aster, Nachtkerze, Gewöhnlicher Natternkopf, Witwenblume, Gelbe Skabiose
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Wildkräuterwiese: Schafgarbe, Steppensalbei, Thymian, Johanniskraut, Dost, Wiesenknopf
- Frühblüher-Ecke: Krokus (die Zwiebeln werden im Herbst gesetzt)
Neben den speziellen Stauden und Kräutern haben wir noch eine Blumensamenmischung ausgesät.
Weitere Infos
- Naturnahe Gartengestaltung: ab S. 38 gibt es zahlreiche Tipps sowie Gestaltungsvorschläge für Blumenwiesen und Trockenrasen (Natur im Garten, 2023)
- Schmetterlinge – entdecken und fördern (Natur im Garten, 2022)
- REWISA – REgionale WIldpflanzen und SAmen: Informationen zu Fachbetrieben, Pflanzen etc.
- Wilde Blumen: Informationen zu Wildblumen, Planung, Saatgut etc.
Naschhecke – Genuss aus der Natur

Unsere Naschhecke ist zukünftig nicht nur ein Blickfang im Garten, sondern bietet auch eine wertvolle Mischung an köstlichen und gesunden Früchten zum Selbernaschen. Die gepflanzten Sorten – darunter Rote und Weiße Ribisel, Himbeere, Maibeere, Stachelbeere und Josta-Beere – reifen zu unterschiedlichen Zeiten heran und verlängern damit die Naschsaison.
Besonders Kinder entdecken hier spielerisch den Ursprung ihrer Lieblingsfrüchte und lernen, wie wertvoll regionale, unbehandelte Beeren sind. Neben dem kulinarischen Genuss dient die Hecke auch der Biodiversität: Die blühenden Sträucher bieten Wildbienen, Schmetterlingen und anderen Bestäubern Nahrung – und die Beeren anschließend Vögeln und Kleintieren.
Ein echtes Multitalent, das Mensch und Natur gleichermaßen schmeckt!
Weitere Infos
- Beerige Naschhecken (Natur im Garten, Blogbeitrag)
Igelhaus - sicherer Unterschlupf für einen stacheligen Gartenfreund

Unser Igelhaus wurde aus alten Obstkisten gebaut – nachhaltig und sinnvoll wiederverwendet! Mit Holzplatten und Dachziegeln abgedeckt, bietet es Schutz vor Regen und Kälte. Innen sorgt eine weiche Auskleidung aus Stroh und Laub für wohlige Wärme, rundherum schaffen locker geschichtete Äste ein natürliches Versteck.
Doch nicht nur im Winter ist das Igelhaus von Bedeutung: Igel durchstreifen im Sommer die Umgebung auf der Suche nach Nahrung wie Schnecken und Insekten und tragen so zur natürlichen Schädlingskontrolle bei. Die Kombination aus Unterschlupf und naturnahem Lebensraum fördert die Artenvielfalt im Garten und zeigt, wie einfach praktischer Artenschutz sein kann.
Ein stiller Gartenbewohner mit großem Nutzen – und jeder Blick ins Gebüsch ein kleines Naturerlebnis!
Weitere Infos
- Nützlinge im Garten: ab S. 34 gibt es Infos zum Bau eines Igelhauses (Natur im Garten, 2023)
- Bauanleitung für ein Igelhaus (NABU – Naturschutzbund Deutschland)
- Allgemeine Infos zum Igel und Bauanleitungen für verschiedene Igelhäuser (Igelzentrum, Schweiz)
Tiny Forest – Mini-Wald mit großer Wirkung

Auf kleinem Raum entsteht mit unserem Tiny Forest ein naturnaher Miniwald, der Lebensraum, Klimaschutz und Lernort zugleich ist. Gepflanzt wurden ausschließlich heimische, standortgerechte Gehölze wie Eberesche, Zierapfel, Kupfer-Felsenbirne und Kriecherl – sie bieten Vögeln, Insekten und Kleinsäugern Nahrung und Schutz.
Durch die dichte, mehrschichtige Pflanzung entwickelt sich rasch ein stabiles Ökosystem, das Schatten spendet, CO₂ bindet, Wasser speichert und die Artenvielfalt fördert. Gleichzeitig trägt der Tiny Forest aktiv zur Klimawandelanpassung bei: Er verbessert das Mikroklima durch Verdunstungskühlung, mindert Hitzeinseln im Siedlungsbereich und wirkt wie ein natürlicher Wasserspeicher bei Starkregen. Der Tiny Forest macht Natur direkt erlebbar – als grüner Rückzugsort und als „Klassenzimmer im Freien“ für kleine und große Entdecker:innen.
Weitere Infos
- Was sind Tiny Forests? – Miyawaki-Methode
- Tiny Forests sprießen rasant aus Stadtböden, doch welche Wirkung haben sie? (Der Standard, Artikel, 2023)
- „Wiener Wäldchen“ – Grüne Oasen in der Stadt (Stadt Wien)
- Urban Forest
Totholzhecke – Paradies aus Holz

Was auf den ersten Blick wie ein Haufen abgestorbener Äste aussieht, ist in Wahrheit ein lebendiger Hotspot für die Artenvielfalt! Unsere Totholzhecke bietet wertvollen Lebensraum für zahlreiche Tiere: In den Hohlräumen und Spalten nisten Wildbienen, Käferlarven zersetzen das Holz, Vögel und Igel finden Unterschlupf und Nahrung. Auch Pilze, Moose und Flechten siedeln sich mit der Zeit auf dem Holz an und fördern die natürliche Zersetzung. So entsteht ein dynamischer Kreislauf des Lebens – ganz ohne Pflegeaufwand.
Tipp: Für die Anlage haben wir alte Holzstützen und Zaunsteher als Gerüst verwendet und den Zwischenraum mit Baum- und Strauchschnitt gefüllt. Unten beginnend mit gröberen Ästen und dickeren Holzstrukturen, nach oben hin zunehmend feineres Material – so entstehen im unteren Bereich wichtige Zwischenräume als Unterschlupf für Tiere. Durch das gelegentliche schräge oder vertikale Einbauen einzelner Äste erhält die Hecke zusätzlich mehr Stabilität.
Totholzstrukturen sind ein wichtiger Beitrag zur Klimawandelanpassung: Sie verbessern das Mikroklima, speichern Feuchtigkeit, bieten Schutz vor Austrocknung und fördern die Widerstandsfähigkeit unserer Ökosysteme. Ganz nebenbei bereichern sie den Garten auch optisch – als wilder, natürlicher Blickfang mitten im Grünen.
Weitere Infos
- Lebensraum Naturgarten für Pflanze, Tier und Mensch: ab S. 24 Infos zu Totholz (Natur im Garten, 2023)
- Totholzhecke anlegen (NABU – Naturschutzbund Deutschland)
- Benjes-Hecke – Totholzhecke (Waschbär Magazin, Deutschland)
Trockenstandort – Wärmeinsel für Tiere und Pflanzen

An unserem Trockenstandort finden hitzeliebende Pflanzen und Tiere ein ganz besonderes Zuhause. Mit einer Kombination aus Steinen, Sand und trockenheitsverträglichen Pflanzen wie Hauswurz, Steinsame und Amethyst-Schwingel wurde eine naturnahe Struktur geschaffen, die Wärme speichert und ein eigenes Mikroklima erzeugt.
Der verwendete Sand ist ungewaschen, damit die feinen Ton- und Schluffanteile erhalten bleiben – so bleibt das Substrat stabil und die kleinen Nisthöhlen, z. B. für Wildbienen, fallen nicht in sich zusammen. Die Struktur bietet Rückzugsräume für Eidechsen, Käfer und viele weitere Arten, die Wärme und trockene Lebensräume bevorzugen.
Trockenstandorte sind nicht nur ökologisch wertvoll, sondern tragen auch zur Klimawandelanpassung bei: Sie benötigen keine künstliche Bewässerung, speichern Wärme, fördern die Artenvielfalt und dienen als Modell für zukunftsfähige Pflanzkonzepte in Zeiten zunehmender Trockenperioden.
Weitere Infos
- Biologische Vielfalt: ab S. 24 Infos zu Trockenstandorten (Natur im Garten, 2023)
- Lebensraum Naturgarten für Pflanze, Tier und Mensch: ab S. 34 Infos zu Trockenstandorten (Natur im Garten, 2023)
- Schritt für Schritt zum Sandarium (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg e.V.)
Wildbienenhotel – Zuhause für unsere summenden Gartenhelfer

In unserem Klimagarten darf natürlich auch ein Wildbienenhotel nicht fehlen – denn Wildbienen zählen zu den wichtigsten Bestäubern und leisten einen wertvollen Beitrag zur Artenvielfalt. Anders als Honigbienen leben viele Wildbienenarten als Einzelgängerin und sind auf geeignete Nistplätze angewiesen, die in der ausgeräumten Landschaft oft fehlen.
Unser Wildbienenhotel bietet mit seinen verschiedenen Materialien – wie gebohrtem Hartholz, markhaltigen Pflanzenstängeln oder Tonröhrchen – ideale Bedingungen zum Nisten. Dabei ist die richtige Bauweise entscheidend: Die Bohrlöcher sind glatt, nicht zu dicht gesetzt und nach hinten geschlossen, damit keine Feuchtigkeit eindringen kann. Auch auf einen regengeschützten, sonnigen Standort haben wir geachtet – denn Wildbienen mögen es trocken und warm.
Ein artgerechtes Wildbienenhotel ist nicht nur ein wertvoller Beitrag zum Schutz der Bestäuber, sondern lädt auch zum Beobachten und Staunen ein. Wer genau hinsieht, kann den Einzug der ersten geflügelten Gäste live miterleben – und vielleicht sogar den Schlupf der nächsten Generation. 🌿🪶
Wildbienen sind Klimapartner: Sie sichern die Bestäubung vieler Wild- und Kulturpflanzen, fördern die biologische Vielfalt und tragen zur Stabilität unserer Ökosysteme bei – ein echtes Plus für Mensch und Natur.
Weitere Infos
Standorte der Klimagärten
Klimagarten Forchtenstein

GPS-Koordinaten: 47.711183, 16.358238
Wegbeschreibung:
Der Klimagarten Forchtenstein befindet sich im Kreuzungsbereich Stausseestraße und Josefiweg.

Blumeninsel

Trockenstandort

Totholzhecke mit Igelhaus
Klimagarten Sigleß

GPS-Koordinaten: 47.776664, 16.398371
Wegbeschreibung:
Der Klimagarten Sigleß befindet sich am Weinberg, gegenüber der Kirche bzw. nördlich des Friedhofs.

Blumeninsel

Trockenstandort

Totholzhecke mit Igelhaus
Naschhecke

Igelhaus

Tiny Forest
Klimagarten Neudörfl
in Planung…